KANZLEI FÜR BANK- UND KAPITALMARKTRECHT

Rechtsanwältin Julia von Bredow

Der Goldverfall geht weiter

Direkt nach der globalen Finanzkrise waren Anleger verunsichert und umso mehr an sog. inflationsfesten und krisensicheren Anlageprodukten interessiert. Neben der Investition in Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien versprach auch die Investition in Gold und Edelmetalle die gewünschte Sicherheit.

Während bei Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien die unternehmerischen Risiken bleiben (vgl. die Entwicklung von Prokon), erschien der Kauf von Gold und Edelmetallen selbst diese Risiken nicht zu bestehen.

Tatsächlich handelt es sich bei Gold und Edelmetallen gleichwohl um handelbare Produkte, deren Wert von Börsenkursen abhängt. Seit fünf Jahren schon fällt der Goldpreis und die einst so scheinbar krisensichere Investition verliert an Wert. Nicht nur der Goldpreis ist betroffen. Laut professionellen Analysten sollen sonstige Edelmetalle noch stärker unter dem Preisverfall leiden. Analysten der Investmentbank Morgan Stanley teilten dies bereits ihren Anlegern mit. Der Boom ist damit wohl endgültig vorbei. Laut einem Bereicht des Handelsblattes vom 25.07.2015 gibt es dafür diverse Gründe. Genannt werden die Griechenlandkrise, der aktuelle Börsencrash in China sowie der starke US-Dollar.

Für die Anleger ist es jedoch entscheidend, dass sich die vermeintlich sichere Investition nun nicht auszahlen wird. Viele Edelmetallkäufer und Edelmetallverwalter haben nun damit zu kämpfen, die versprochenen Renditen einzufahren. Ob dies gelingen wird, bleibt abzuwarten. Überdies waren die Vertragskonstruktionen vieler Anbieter dergestalt, dass es sich um Einlagengeschäfte handelt, die ohne die entsprechende Erlaubnis durch die BaFin unzulässig sind. Die BaFin ist in diesen Fällen zu einer Rückabwicklungsanordnung verpflichtet, aus der nicht selten die Insolvenz der betroffenen Unternehmen folgt.